Stress – Jeden Tag sind wir gestresst. Wie wirkt sich das auf unsere Gesundheit aus?
Streit mit dem Partner, Diskussionen mit dem Chef, ein schlechtes Zeitmanagement, Stau, Sorgen, Ängste, Zweifel, ungesundes Essen, Alkohol, Drogen oder Medikamente – all das sind psychische oder physische Faktoren, welche in unserem Körper Stress auslösen.
Was ist eigentlich Stress?
Auch Stress und die daraus folgenden physischen Reaktionen sind Massnahmen unseres Organismus, uns am Leben zu halten. Um dies zu verstehen, versetzen wir uns nochmals in die Steinzeit. Unsere Vorfahren waren nicht selten in Gefahr. Auf der Jagd nach Raubtieren blieben sie nicht immer unbemerkt und sahen sich oftmals gezwungen zu fliehen oder zu kämpfen.
Um die Chancen zu entkommen oder zu gewinnen zu steigern, setzt der Körper nun die Ressourcen genau da ein, wo sie benötigt werden. Die Stresshormone Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet und sorgen für einen schnelleren Herzschlag, was die Durchblutung von Armen und Beinen anregt, was wiederum zu mehr Kraft und Schnelligkeit beim Kampf oder bei der Flucht sorgt. Zudem werden wichtige Fähigkeiten wie Ausdauer, Reaktionsfähigkeit, Gleichgewicht und Fokus verstärkt.
Gleichzeitig wird das Schmerzempfinden heruntergeschraubt, um uns nicht unnötig aufzuhalten und wertvolle Zeit zu verlieren. Alle nicht lebensnotwendigen Funktionen wie z.B. die Regeneration, die Immunabwehr und der Verstand (welcher oft viel Zeit raubt) werden deaktiviert oder stark heruntergefahren, damit mehr Energie für wichtige Funktionen eingesetzt werden kann. Ist der Kampf oder die Flucht zu Ende, normalisiert sich der Zustand wieder und allen Funktionen wird wieder Aufmerksamkeit geschenkt. So weit, so gut. Das Problem ist jedoch, dass unser hoch entwickeltes Gehirn eine kleine, aber nicht unwesentliche Schwachstelle besitzt. Es kann nicht zwischen physischem und psychischem Stress unterscheiden.
Gehirn, Stress und Realität
D.h. ob wir etwas erleben oder nur daran denken hat die gleichen Auswirkungen auf unser Gehirn und somit auf sämtliche biochemischen Prozesse in unserem Körper. Schreit uns unser Chef an, ist dies somit gleichzustellen mit einem uns angreifenden Säbelzahntiger – rein physiologisch gesehen.
Auch dies wäre an und für sich kein Grund zur Sorge, wenn wir nicht unter Dauerstress stehen würden. Der 0815-Tag eines Durchschnittsbürgers sieht wie folgt aus: früh morgens klingelt der Wecker und reisst ihn aus dem Schlaf, was nicht dem normalen Rhythmus unseres Organismus entspricht. Fährt er nun zur Arbeit begegnet er aggressiven Autofahrern, roten Ampeln und Stau, was wiederum Stress bedeutet. Nun kommt er zur Arbeit, im schlimmsten Fall zu spät und wird mit einem wütenden Chef konfrontiert. Nach eventuellen unangenehmen Diskussionen mit Mitarbeitern oder Kunden geht er um 18:00 Uhr nach Hause – mit dem Auto.
Das kennen wir ja bereits. Müde und genervt begegnet er seiner Frau, welche sich beklagt, dass er immer zu spät kommt und nie Zeit für sie hat.
Reaktion auf Stress
Nach einem heftigen Streit setzt er sich auf die Couch und startet den Versuch seine Stimmung durch Bier, Chips oder Schokolade aufzuhellen, was für den Körper ebenfalls purer Stress bedeutet, da diese Dinge ihm aus dem Steinzeitalter nicht bekannt sind. Um nichts Wichtiges zu verpassen, werden jetzt die Nachrichten eingeschaltet. Jetzt wird sein Gehirn mit rund 95 % negativen und ängstlichen Schlagzeilen überflutet: Krieg, Rassismus, Hass, Neid, Armut, Pandemie, Drohungen, Diskriminierung und Gewalt – und alles scheint direkt dem Zuschauer zu widerfahren. Jedenfalls für sein Gehirn.
Stress und die Folgen
Da es nicht unterscheiden kann, ob etwas hier und jetzt geschieht oder nur gesehen oder gedacht wurde, befindet sich der Mann inzwischen im Kriegszustand. Geplagt von Kopfschmerzen und Nervosität greift er jetzt bestenfalls noch zu Medikamenten, Alkohol oder Drogen und schaut bis spät in die Nacht TV, was unweigerlich zu einem Schlafmangel führt. Dies tagein, tagaus.
Der Körper ist unter Dauerstress und hat vermeintlich keine Zeit für die „unwichtigen“ Dinge. Da die Zeit dafür jedoch immer fehlt, verwandeln sich diese unwichtigen Dinge plötzlich in das Wichtigste im Leben einer Person. Denn fehlt es den Zellen an Regeneration, werden kranke Zellen nicht bekämpft, neue Zellen nicht gebildet, Krankheitserreger nicht abgewehrt und Heilprozesse unterdrückt. Abgesehen davon, dass man in dieser Situation weder effizient Fett abbauen, noch Muskeln aufbauen kann, ist die Gefahr krank zu werden bei beinahe 100 %.
Die oben erwähnte Situation ist vielleicht etwas übertrieben, wir werden uns aber alle in der ein oder anderen Situation wiederfinden. Hier gilt es ein Bewusstsein zu erschaffen, was dies für uns und unseren Körper bedeutet. Und der mentale Aspekt spielt genau deshalb eine so wichtige Rolle – alles, was wir denken, wird sich in irgendeiner Form in der Realität manifestieren. In der heutigen Zeit kommen wir nicht drumherum, uns regelmässig mehr oder weniger gestresst zu fühlen.
8 Tipps, was Du gegen Stress und dessen negative Auswirkungen tun kannst
Stress und das Umfeld
Trenn Dich von allem, was Dir regelmässig Stress bereitet, sei dies die Arbeit, der Partner/die Partnerin, Freunde oder das tägliche Konsumieren von Nachrichten.
Erholung und Stress
Sorge für genug Schlaf, damit sich Dein Körper von dem Stress erholen kann. Da er tagsüber sehr wahrscheinlich nicht dazu kommen wird, kranke Zellen zu bekämpfen und Schäden zu reparieren, ist ein gesunder Schlaf von 7 bis 8 Stunden heutzutage umso wichtiger.
Permanenten Stress meiden
Baue regelmässig kurze „Verschnaufpausen“ ein. Auch wenn es sich dabei nur um 5 Minuten Pause während der Arbeit handelt, in welchen Du Dich zurückziehst oder mit Kopfhörern entspannende Musik hörst. Am besten wäre natürlich eine regelmässige Meditation.
Stress und Sucht
Verzichte, wenn möglich auf Gifte wie Zigaretten, Alkohol und Drogen, welche Deinen Körper verschleimen und vergiften. Ausserdem erzeugen die oben erwähnten Produkte Sucht.
Stress und die Ernährung
Eliminiere die Stress auslösenden Stoffe in Deiner Ernährung. Insbesondere die Transfette in Fast Food, die chemischen Konservierungsstoffe in Fertigessen, den hoch glykämischen Zucker in Süssigkeiten, Süssgetränken und Backwaren, sowie die extrem ungesunden Zuckerersatzstoffe wie z.B. Aspartam in Ligthprodukten
Sorge für eine genügende Zufuhr an Mikronährstoffen, welche dafür verantwortlich sind, die biochemischen Reaktionen im Körper zu ermöglichen, Giftstoffe zu lösen, unschädlich zu machen und auszuscheiden und Deine Zellen zu regenerieren und zu schützen. Insbesondere der Bedarf an Vitamine C und B-Komplex nimmt bei Stress stark zu.
Auch OPC, Q10 und diverse weitere Antioxidantien wirken Stress-abbauend. Zu den einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen werde ich in den nächsten Wochen separate Blogbeiträge verfassen.
Mache 1 – 2 x im Jahr eine Entgiftung, damit sich Dein Körper vom Stress und von der Giftbelastung befreien kann.
Eliminiere negative Gedanken
Die Hauptursache für die heutigen Beschwerden ist eine Übersäuerung und Verschleimung unseres Organismus. Es ist bekannt, dass Stress und schlechtes Essen unseren Körper verschleimen und übersäuern. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass der Körper ebenfalls verschleimt, wenn wir negative Gedanken hegen. Dies erneut aus demselben Grund, dass unser Gehirn nicht zwischen Gedanken und physischen Ereignissen unterscheiden kann. In der östlichen Medizin wird in beinahe jeder Therapie nicht nur der Körper behandelt, sondern auch der Geist gereinigt.
1x tief durchschnaufen
Atme bewusst ein und aus. Meist machen wir uns den Stress selbst. Wenn ja der meiste Stress von unseren Gedanken erzeugt wird, müssen wir lernen unsere Gedanken zu steuern. Dies erfordert die Fähigkeit, sich selbst führen zu können.
Das Unterbewusstsein umprogrammieren
Programmiere Dein Unterbewusstsein um. Unser Gehirn ist wie ein PC aufgebaut. Es hat Tausende von Programmen abgespeichert, welche über unser ganzes Verhalten und somit über unser Leben entscheiden. 95 % all unserer Handlungen und Entscheidungen treffen wir unbewusst. Dies wird von unserem Unterbewusstsein ohne unser Zutun gesteuert.
Ist ein Mental Coaching geeignet für Stressmanagement?
Ein Mental Coaching kann dazu beitragen, dass man besser mit Stress umgeht und sich weniger gestresst und überlastet fühlt. Durch das Coaching lernt man, wie man Stressoren identifiziert und damit umgeht. Ausserdem lernt man sich besser zu organisieren und Prioritäten zu setzen, um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können.
Das Mental Coaching kann auch dabei helfen, die Einstellung zu Stress zu verändern und ihn als Unterstützung zu betrachten, anstatt als Belastung. Durch das Coaching lernt man, wie man mentale und emotionale Widerstandsfähigkeit stärkt und wie man mentale und emotionale Flexibilität verbessern, kann, um besser mit Stress umgehen zu können.
Insgesamt kann also gesagt werden, dass Mental Coaching dazu beiträgt, dass man entspannter und ausgeglichener ist, wenn es um Stress geht.
Bemerkung: Das Mental Coaching stellt nur eine Unterstützung dar und ist kein Ersatz für professionelle medizinische Betreuung ist. Wenn jemand gesundheitliche und psychische Probleme hat, sollte er einen Psychiater oder Arzt aufsuchen.
Job-Stress-Index 2020
Die Resultate der Erhebung 2020 zeigen:
- Der durchschnittliche Job-Stress-Index der Schweizer Erwerbstätigen verschlechtert sich wiederum leicht. Mit 50.83 sind die Ressourcen und Belastungen im Mittel zwar ausgeglichen, jedoch ist die Verschlechterung zu den Stress-Indizes der Erhebungen 2014 und 2016 signifikant.
- Job-Stress-Index im kritischen Bereich: Drei von zehn Erwerbstätigen (29,6%) haben mehr Belastungen als Ressourcen in einem Ausmass, das nicht durch zufällige Schwankungen erklärbar ist. Dieser Anteil steigt erneut, wobei der Anteil Erwerbstätiger abnimmt, die mehr Ressourcen als Belastungen berichten.
- Beinahe ein Drittel der Erwerbstätigen (28,7%) ist emotional erschöpft.
- Arbeitsbezogener Stress kostet Arbeitgebende rund 7,6 Mrd. CHF pro Jahr. Im Fokus des Monitorings stand dieses Mal das Thema «Arbeitsintensivierung», unter der man eine Zunahme der bei der Arbeit geleisteten Anstrengung über die Zeit versteht. Es wird vermutet, dass diese durch die immer stärkere Digitalisierung auch in der Schweiz zunehmend zu einer Belastung wird.
- Es zeigt sich, dass das Tempo der Arbeit in der Wahrnehmung der Beschäftigten seit 2016 deutlich zugenommen hat.
- Jüngere Mitarbeitende berichten dies mehr als ihre älteren Kolleginnen und Kollegen.
Fazit zum Thema Stress
Wenn Du oftmals gestresst bist, schlechte Gewohnheiten pflegst, nicht den gewünschten Erfolg erzielst oder mit Deinem Leben nicht ganz zufrieden bist, könnte es daran liegen, dass Deine mentalen Prozesse nicht optimal programmiert sind. Wie die Programme in einem PC kann auch Dein Unterbewusstsein jederzeit neu programmiert werden. Alles, was es dazu braucht, sind die nötigen Werkzeuge, die entsprechende Handlung und Geduld.
Stress kontrollieren durch Mental Training
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